Pressemitteilung: Gemeinde Niedernhausen und Bürgerinitiative kämpfen gemeinsam um Trassenverschwenkung

Das Interesse der Bürger an Ultranet und einer konsequenten Trassenverschwenkung der Hochspannungstrassen aus den Siedlungsgebieten in Niedernhausen steigt weiter an und nimmt beständig Fahrt auf. 

Dies stellt die Bürgerinitiative wegen der ständig steigenden Nachfragen der Bürger und aufgrund der Ergebnisse intensiver Gespräche mit allen Fraktionen in Niedernhausen fest. 

Erst im Februar dieses Jahres besuchte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Rahmen seiner dritten „Netzreise“ Niedernhausen und versprach nach einem ersten Eindruck der Leitungssituation vor Ort und in der voll besetzten Autalhalle vor ca. 1000 Besuchern, dass die Leitungsführung in Niedernhausen nicht mehr zeitgemäß sei und sich sein Ministerium für eine örtlich begrenzte Verschwenkung einsetzen werde. Die Bürgerinitiative nimmt ihn jetzt beim Wort und hat sich erneut an Minister Altmaier gewendet, diesen Worten tatkräftige Unterstützung folgen zu lassen.

Auch das Land Hessen mit Wirtschaftsminister Al Wazir und die Gemeinde stehen voll hinter einer lokalen Verschwenkung und zwar nicht nur einer Verschwenkung der Ultranet-Trasse,sondern gleichzeitig auch von Syna- und Bahnstromtrasse.

Mit Schreiben vom 29.Mai an die Bundesnetzagentur fordert der hessische Wirtschaftsminister Al Wazir, dass die Bundesnetzagentur mit dem Ultranet-Vorhaben die Verantwortung für die kommunale Gebiets- und Baulandentwicklung im Rhein-Main-Gebiet innehat und diese auch wahrnehmen muss. Daraus folgt lt. Minister Al Wazir, dass ein Projekt wie Ultranet, das einige Milliarden Euro kosten wird, lokale Trassenverschwenkungen um die Wohngebiete durchführt und auch gleichzeitig die Syna/Bahn-Leitung mitverschwenkt. Für die konkrete Trassenführung verweist Minister Al Wazir auf die Vorschläge für Trassenverschwenkungen, die die Kommunen und Bürgerinitiativen gemeinsam ausgearbeitet haben. Für Niedernhausen ist das eine Jahrhundert-Chance nicht nur in der kommunalen Entwicklung der bestehenden Siedlungsgebiete und der zukünftigen Baugebiete, sondern auch für die Entlastung der Bürger.

Bereits am 15. Mai dieses Jahres haben Amprion und Bundesnetzagentur ihre Bewertungen der von der Gemeinde und den Bürgern in der Fachplanung eingebrachten alternativen Trassenführungen mit Vertretern der Bürgerinitiativen und der Gemeinde diskutiert. Eine Erdverkabelung und die linksrheinische Alternativtrasse werden von der Vorhabenträgerin Amprion leider definitiv ausgeschlossen. Aus den von der Gemeinde und den Bürgern vorgeschlagenen Freileitungskorridoren bewertet Amprion lediglich die östlich verlaufende Variante, die sogenannte„Konglomerats-Variante“ als „überlegenswert“ in der Fachplanung. 

Diese Überlegungen von Amprion wurden von der Bürgerinitiative und der Gemeinde unter der Bezeichnung „D3 – Variante“ nun so weiterentwickelt, dass konsequent dervom hessischen Landesentwicklungsplan geforderte 400m-Abstand zur Wohnbebauung eingehalten wird. Der D3-Korridor, der an der Landstraße Oberseelbach/Lenzhahn an der Bestandstrasse beginnend nach Osten hinter dem Nickel verläuft und dann in die bereits im letzten Jahr beschlossene Verschwenkung der Gemeinde einmündet, umgeht die FFH Gebiete und nutzt die neuen Möglichkeiten durch die inzwischen verkleinerten Windkraft-Vorranggebiete. Wichtiger Punkt dieses Vorschlags ist ebenfalls, dass der Wald überspannt wird, ohne Schneisen zu schlagen, wie dies auch bei anderen Projekten verwirklicht wurde. Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde und der Nachbarkommunen werden nicht beeinträchtigt und alle Siedlungsgebiete in Niedernhausen werden maximal möglich entlastet.  

Inzwischen hat sich auch der Ortsberat Niedernhausen in seiner Sitzung vom 6.Juni nicht nur klar für die Verschwenkung der Stromtrassen aus den Wohngebieten ausgesprochen, sondern auch dafür, dass dabei die „Konglomerats Variante“ bzw. die „D3 – Variante“ als Alternativkorridor verwendet werden soll.

In vielen Gesprächen zwischen allen Beteiligten wurde in den letzten Wochen deutlich, wie wichtig eine aktive Strategie der Gemeinde in der konsequenten Verfolgung einer gemeinsam getragenen Trassenverschwenkung ist. Nur damit kann eine mit großer Mehrheit getragene und für die Gemeinde sinnvolle Lösung nach mastenfreien Wohngebieten von der Bundesnetzagentur nachhaltig gefordert und auch dort wirklich erreicht werden. Zu einer konsequenten Verfolgung gehört auch letztendlich die Klage der Gemeinde gegen eventuell halbherzige und willkürlich geprägte Bewertungen der alternativen Korridore durch die Vorhabenträgerin Amprion.

Die Bürgerinitiative unterstreicht dabei, dass nur mit einer aktiv nach vorne blickenden Strategie, die alle demokratischen, politischen und rechtlichen Wege konsequent ausnutzt, suboptimale, alternative Trassenführungen, wie sie von der Vorhabenträgerin Amprion als Bestandstrasse durch Wohngebiete bzw. zwischen Schäfersberg und Oberjosbachvorgeschlagen werden, zum Wohle der Gemeinde zu vermeiden sind.

2 Kommentare

  1. Endlich nimmt die Gemeinde die wichtigste Entscheidung für Niedernhausen aktiv in die Hand; volle Unterstüzung und hoffentlich viel Erfolg!

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